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Ages! Forum GEDCOM Im- und Export Warum eigentlich GEDCOM?  


 

Warum eigentlich GEDCOM?

 
 
 
Beitrag5. Apr 2009, 21:10
Immer wieder einmal gibt es eine Diskussion darüber, wie man genealogische Informationen archivieren sollte. Früher oder später kommt jemand (nennen wir ihn mal "alter Hase") mit dem schlagenden Argument:

"Ausdrucken, ausdrucken, ausdrucken! Papier kann man auch in 100 Jahren noch lesen."

Der Regenwald wird sich freuen. Sind wir wirklich im 21. Jahrhundert? Wie kommt man bitte schön zu solch einer Aussage? Und warum ist sie so verbreitet? Um das zu erklären, drehe ich die Zeit nur ein wenig zurück.
Wir befinden uns Anfang der 90er, das Internet existierte nur in Universitäten, und besagter alter Hase betreibt Ahnenforschung. Nach einigen Jahren der akribischen Recherche wird sein Programm vom Hersteller eingestellt, er findet ein neues Programm, das ihm viel besser gefällt, oder es hat den Rechner dahingerafft, und die alte Software will nicht recht mit dem neuem Betriebssystem.

Soweit, so gut. Flugs die Daten aus dem alten Programm in das neue übernommen, und weiter geht’s – richtig? Falsch.



Hürde 1 - Das alte Programm muss einen GEDCOM-Export haben. Nur in den seltensten Fällen gibt es die Möglichkeit, Daten direkt aus einem Programm in das andere zu übernehmen, ohne dabei GEDCOM bemühen zu müssen. Zum Glück haben praktisch alle Ahnenforschungsprogramme mittlerweile eine solche Exportfunktion.

Hürde 2 - Das alte Programm muss noch vorhanden und lauffähig sein, sonst gibt es keinen Export. Was so trivial klingt ist tatsächlich oftmals ein echtes Problem. Gerade wenn das Betriebssystem gewechselt wurde, kann dies ein kleines Drama werden. In das gleiche Bild passen auch die vielen Hilferufe in Mailinglisten: "mein Onkel aus Amerika hat mir eine DATEN.XYZ geschickt, in der alle meine Verwandten sein sollen, womit kann ich die Datei öffnen?". Hier bekommt das Szenario zusätzliche Würze dadurch, dass man das "alte Programm" nicht einmal namentlich kennt. Vielleicht ist es sogar seit Jahren nicht mehr erhältlich, und läuft nur auf einem exotischen Betriebssystem.

Hürde 3 - Das alte Programm muss alle Daten exportieren. Auch dies klingt banal, trifft aber nur auf wenige Programme zu. Viele Programme exportieren nur das, von dem sie glauben, dass es in GEDCOM hineinpasst. Was nicht in GEDCOM passt behält das Programm gern auch mal für sich.

Hürde 4 - Die exportierte GEDCOM-Datei muss einigermaßen standardkonform sein, damit andere Programme zumindest die Chance der Datenübernahme haben.

Hürde 5 - Das neue Programm muss all die Daten aus der GEDCOM-Datei verarbeiten, und sie sauber übernehmen.

An genau diesem Hürdenlauf sind bereits viele Ahnenforscher gescheitert, haben die Daten schlussendlich ausgedruckt, und per Hand neu eingegeben.
Liegen zwischen dem Export der Daten und dem Import auch noch ein paar Jahre oder Jahrzehnte, weil vielleicht die nächste Generation über die Aufzeichnungen stolpert, stellen sich noch ein paar weitere Fragen:

Hürde 6 - Wie hoch ist die zu erwartende Lebensdauer einer CD? Kann man überhaupt digitale Daten bei Archiven hinterlegen, um die Forschung der Nachwelt zu hinterlassen? Anders gefragt: Hat noch jemand ein 5 ¼ Zoll Laufwerk für eine Datei aus den 80ern?

Hürde 7 - Gibt es überhaupt in zwanzig Jahren noch Programme, die die Dateien einlesen? Dateiformate ändern sich ja auch so häufig, und überhaupt.

Besonders gemein ist es, dass sich die meisten Ahnenforscher diesen Fragen erst dann stellen, wenn sie bereits Jahre in ein bestehendes Programm investiert haben. Im Ernstfall hat das Programm vielleicht nicht mal einen GEDCOM-Export, oder es läuft nicht mehr, und man hat nur noch eine XYZ-Datei.

Viele Ahnenforscher kommen über all dem zu dem Schluss "ausdrucken, ausdrucken, ausdrucken" - also adé, finnischer Baumbestand?

Nicht ganz, vorausgesetzt, man wartet nicht bis zu dem Zeitpunkt, an dem es "zu spät"™ ist, dann dürfen auch ein paar Bäume überleben, sogar Stammbäume.



Die Datenübernahme von einem Programm zum nächsten kann sehr einfach sein. Man sollte jedoch bereits vor dem Startschuss seine Ausgangslage testen, um einen Fehlstart zu vermeiden:

Sprung über Hürde 1 - Der Test ist einfach: Prüfen Sie ob Ihr jetziges Programm einen GEDCOM-Export hat. Wenn nein, sollten Sie sich gut überlegen, ob sie dieser Software auch nur eine einzige weitere Minute gönnen.

Sprung über Hürde 2 - Auch diese Hürde kann jeder Anwender selbst nehmen. Immer dann, wenn Sie ihre Daten sichern, sollten Sie auch einen GEDCOM-Export durchführen, und diesen zusammen mit dem originären Datenformat Ihrer Software sichern. Zu kompliziert? In den meisten Programmen benötigt der GEDCOM-Export nur etwa 3 Mausklicks – einige Programme erinnern automatisch an die Datensicherung. Wichtig hierbei ist aber es nicht dabei zu belassen, denn sie legt meist nur eine Kopie der Datenbank im eigenen Format an, eine Sicherung als GEDCOM muss man in aller Regel per Hand anstoßen. Das sollte man zur Sicherheit dann auch tun. Wer auch immer die Daten später in Händen hält, kann dann entweder die Originalsoftware nutzen, oder ein anderes Programm.

Sprung über Hürde 3 - Sich darüber zu informieren, ob alle Daten per GEDCOM auch exportiert werden ist nicht ganz so einfach, aber doch immerhin machbar: Man legt eine neue Datenbank/Datei an, fügt eine neue Person ein, und belegt möglichst viele der verfügbaren Felder. Als praktisch hat es sich herausgestellt, im Feld Beruf dann "Beruf" einzugeben, im passenden Ortsfeld "Berufsort". Dies exportiert man in eine GEDCOM-Datei, und liest sie mit einem Texteditor ein (z.B. Word, Notepad, etc.). Wenn dort irgendwo "Beruf" und "Berufsort" vorkommen, sind die Daten zumindest irgendwie vorhanden. Ob standardkonform oder nicht, immerhin sind sie da. Sofern die bestehende Software dies zulässt, sollte man auch ruhig einen zweiten Beruf namens "Beruf 2" hinzufügen, um zu sehen, ob dieser in der Datei vorkommt. Zu aufwendig? Das dauert etwa 2-3 Stunden. Wie viele Jahre haben Sie bisher in Ihre Ahnenforschung gesteckt?

Leichtes Straucheln bei Hürde 4 - Leider gibt es kein anerkanntes Verfahren, um GEDCOM-Dateien auf Standardkonformität zu prüfen. (Wenn jetzt jemand GEDCHK dazwischenruft: setzen, fünf.)
Zum Glück gibt es aber von vielen Programmen Testversionen im Internet, in die man seine GEDCOM-Datei einlesen kann. Anhand derer kann man prüfen, ob die Daten einigermaßen heil irgendwo ankommen. Da GEDCOM-Dateien relativ einfach zu bearbeiten sind, kann man häufig durch Herumexperimentieren und Suchen-und-Ersetzen das Ergebnis verbessern. Schließlich und endlich hängt vieles auch davon ab, wie tolerant der Import des künftigen Programmes ist. Sofern man dies noch nicht kennt, weil man schließlich im Moment gar nicht umsteigen will, kann man dies leider nicht im Vorfeld ausprobieren.

Sprung über Hürde 5 - Die meisten Ahnenforschungsprogramme haben heutzutage einen einigermaßen robusten GEDCOM-Import. Soll heißen: sie stürzen nicht ab, wenn Sie ihre Datei einlesen. Wie viele Daten dann im Programm verfügbar sind, hängt von der Vollständigkeit Ihrer Datei und den Möglichkeiten Ihres neuen Programms ab. Wenn man seine Datei aus Schritt 3 noch hat, kann man diese mit dazu nutzen, das neue Programm auf seine Eingabemöglichkeiten abzuklopfen. Auch interessant hierbei: Wo landen zusätzliche Informationen, die die neue Software vielleicht nicht verarbeiten konnte? Gehen diese verloren?

Sprung über Hürde 6 - Für das eigene Archiv ist die Sicherung auf eine CD sinnvoll, die Lebensdauer einer CD-R ist etwa 5-10 Jahre… sofern man eine undurchsichtige Hülle zur Aufbewahrung nutzt, und sie weder mit Aufklebern noch mit lösungsmittelhaltigen Stiften traktiert. In Zeiten des Internets dürfte das jedoch kein Problem darstellen: Webspace mit Datensicherungsgarantie gibt es für ein paar Euro im Monat. Es spricht auch nichts dagegen, für diesen Zweck ein Freemailkonto (bsp. Google Mail) zu eröffnen, an das man die Daten einfach per E-Mail schickt. Wer die Daten über sein eigenes Ableben hinaus sichern möchte, gibt sie (in aller Regel per GEDCOM) an eine "Organisation seines Vertrauens"™ weiter. Je nach persönlicher Einstellung kann dies beispielsweise der Verein für Computergenealogie (http://www.compgen.de mit seinem GEDBAS-Archiv) sein, oder auch die Mormonen (http://www.familysearch.org). Nebenbei gibt es auch einige kommerzielle Unternehmen, die aufwändige Archive betreiben, denen man seine Daten zur Verfügung stellen kann. Dann allerdings muss man damit rechnen, dass der spätere Abruf der Daten durch dritte kostenpflichtig ist.

Sprung über Hürde 7 - Wie langlebig ist der GEDCOM-Standard? GEDCOM 5.5 stammt aus dem Jahr 1995, und ist damit schon 14 Jahre alt. Im Prinzip hat sich seit 1991 kaum etwas an dem Datenformat geändert. Das heißt, dass fast alle Datenbestände, die in den letzten 20 Jahren aktiv bearbeitet wurden in diesem Format verfügbar sind, oder zumindest in dieses Format exportiert werden könnten. 20 Jahre Forschungsarbeit wird kaum jemand ignorieren können, das heißt: Auf absehbare Zeit werden alle Ahnenforschungsprogramme nach wie vor GEDCOM 5.5 unterstützen müssen, um am Markt bestehen zu können. Zudem ist kein neueres Datenformat in Sicht (Der erste Entwurf für GEDCOM 6.0 zählt nicht – an diesem wurde nunmehr 8 Jahre nicht mehr weitergearbeitet!).
Wenn Sie ihre Daten bei digitalen Archiven einreichen, werden diese die ihnen überlassenen Daten natürlich auch in zukünftige Formate "umformatieren", sofern dies notwendig wird. Schließlich gilt auch für sie: 20 Jahre Forschung müssen bewahrt werden.



Jeder dieser Schritte hat etwas mit GEDCOM zu tun – natürlich kann es nicht schaden, neben einer GEDCOM-Datei auch noch eine PDF oder TXT-Datei zu sichern – mit Abstand am wichtigsten ist und bleibt auf jeden Fall das GEDCOM-Format. Auch wenn Sie noch niemals mit einer fremden GEDCOM-Datei gearbeitet haben – dieses Dateiformat wird Ihnen früher oder später begegnen.

Ergo ist es sinnvoll sich damit jetzt auseinanderzusetzen, und nicht erst, wenn das Kind in den sprichwörtlichen Brunnen gefallen ist.



Zunächst einmal nicht viel. Das oben beschriebene Szenario trifft auf alle Genealogieprogramme zu, damit auch auf Ages! Gute Ahnenforschungsprogramme machen ihren Anwendern das Leben mit diesem Hürdenlauf möglichst leicht, und haben vielfach besondere Hilfsfunktionen, die sie dabei unterstützen. Die besondere Arbeitsweise von Ages! macht es aber möglich, dass Sie auf "Autopilot" schalten können:

Hürde 1 per Autopilot - Ages! speichert seine Daten grundsätzlich im GEDCOM-Format. Das erübrigt die Frage nach einem GEDCOM-Export, da die Daten bereits in diesem Format vorliegen.

Hürde 2 per Autopilot – Aus genau diesem Grund, müssen Sie natürlich auch nur einen Sicherungsvorgang durchführen – ein anderes Datenbankformat existiert nicht.

Hürde 3 per Autopilot - Da Ages! seine Daten nur im GEDCOM-Format speichert, ist automatisch gewährleistet, dass die Datei alle Angaben enthält. Einen anderen Ort für die Speicherung ihrer Daten gibt es schließlich nicht.

Hürde 4 (nicht ganz so per Autopilot) – leider kann Ages! nichts daran ändern, dass es kein Standardwerkzeug zur "Validierung" von GEDCOM-Dateien gibt. Das heißt: Auch einem Ages!-Anwender bleibt nur die Möglichkeit, die Datei hier und da einmal einzulesen.

Hürde 5 per Autopilot – Wenn Sie fremde GEDCOM-Dateien mit Ages! öffnen, werden Sie eventuell feststellen, dass Ages! sich automatisch den Eigenheiten vieler exportierender Programme anpasst, in aller Regel Umlaute korrekt übernimmt, und Daten, die es nicht verarbeiten kann in Notizen umwandelt. Auch wenn es eventuell etwas Nacharbeit erfordert, werden mit äußerst seltenen Ausnahmen alle ihre Daten aus der GEDCOM-Datei übernommen. Wenn Sie Schwierigkeiten beim Einlesen von fremden GEDCOM-Dateien haben, wenden Sie sich an den Ages!-Support. In aller Regel erhalten Sie dann eine abgewandelte Datei zurück, die sich in Ages! weiterverarbeiten lässt.

Hürde 6 per Autopilot – Ages! macht es Ihnen leicht, eine CD zu brennen. Ages! für Unterwegs sichert auch all Ihre Bilder und Dokumente automatisch mit, und zwar so, dass sie nach wie vor als JPG-Bilder oder PDF-Dateien auf dem Datenträger zur Verfügung stehen. Das Speichern im GEDCOM-Format macht auch das Hochladen bei GEDBAS oder FamilySearch einfach.

Hürde 7 per Autopilot – Ihre Daten liegen in GEDCOM-Dateien vor. Auch eine PDF-Datei mit den kompletten Personenstammblättern kann Ages! in kürzester Zeit und ohne Zusatzsoftware erzeugen. Standardisierte Dateiformate sind der Schlüssel für die Zukunftssicherheit. Mit Ages! haben Sie die besten Voraussetzungen, dass Ihre Daten lange halten, auch ohne dass ein weiterer Baum dafür gefällt werden muss.
Site Admin
jcd
 
 
 

Re: Warum eigentlich GEDCOM?

Beitrag23. Aug 2009, 22:02
Guten Tag allen,
ich finde es genial von AGES!, Gedcom als Programm-Datenbank zu verwenden. Hoffentlich bleibt das bei weiteren Versionen so.
Viel Erfolg bei Euren Forschungen und schöne Grüße
hoschieicks
 
 
 

Re: Warum eigentlich GEDCOM?

Beitrag20. Feb 2010, 19:32
Finde ich genauso gut! Ist eines der stärksten Argumente für Ages.
 
 
 

Re: Warum eigentlich GEDCOM?

Beitrag20. Feb 2011, 22:44
Das mit dem GEDCOM-Format finde ich auch genial, denn der Austausch der Daten wird erheblich einfacher und verlustfreier.

Ich habe in diesem Zusammenhang allerdings eine Frage zum Import: Wie kann ich Textdateien importieren ?
Ich habe eine Textdatei aus Amerika erhalten (um genau zu sein: 48 einzelne Teile), die im txt-Format vorliegen. Wenn ich diese im Editor öffne, sieht man zwar die GEDCOM-Struktur, aber Ages! erkennt diese Datei nicht.

Wie kann ich die Daten denn importieren ?

Über einen Rat würde ich mich sehr freuen.

Vielen Dank!


Thomas Sander
 
 
 

Re: Warum eigentlich GEDCOM?

Beitrag22. Feb 2011, 14:58
Textdateien lassen sich im Prinzip gar nicht importieren. Wenn der Text allerdings eine wiederholende Struktur aufweist, so kann man diese (z.B. durch Makros) so umbauen, dass sie einen tabellenähnlichen Aufbau haben. Dann ist auch wieder an einen Import zu denken.
Site Admin
jcd
 
 
 

Re: Warum eigentlich GEDCOM?

Beitrag21. Feb 2014, 20:41
Zuletzt geändert von jcd am 12. Mär 2014, 17:47, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Werbung entfernt
 
 
 
 
 
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