Vielleicht viel meine erste Antwort zu kurz aus. Vorsicht, es folgt die "Langversion"
Ages! folgt in seinem System dem Aufbau des GEDCOM-Standards, dass nicht nach Originaldaten und eigener Bewertung trennt. Vielen gegenteiligen Versuchen zum Trotz hat sich bislang kein System durchsetzen können, dass harte Fakten von den Schlussfolgerungen getrennt verwaltete. Ein Grund dafür ist, dass es bei näherer Betrachtung ohnehin keine harten Fakten gibt, sondern nur verschiedene Grade der Sicherheit. Daher ist eine strikte Trennung von harten und weichen Fakten nur von begrenztem Wert.
Sehr wohl dokumentierbar ist hingegen, welchen Unterlagen die notierten Daten entspringen. Hierfür dient die Quellverwaltung. Um das Beispiel von Polli aufzugreifen, und etwas auszufüllen sähe das dann etwa wie folgt aus:
Karl Mayer
- Quelle zur Person: OSB Strackholt, #1234
- Quelle zur Person: OSB Bagband #2468
- Quelle zur Person: FB Großefehn #1475
- Quelle zur Person: FB Spetzerfehn #2345
- Quelle zur Person: HFB Remels #98761
Geboren 27.2.1835 in Aurich-Oldendorf
- Quelle zur Geburt: OSB Aurich-Oldendorf #1357
Gestorben 15.7.1877 in Holtrop
- Quelle zum Tod: OSB Holtrop #2580
In aller Regel ist es nicht notwendig, ein und dieselbe Quelle mehrfach der gleichen Person zu hinterlegen. Da, wo sich Quellen jedoch widersprechen, oder eine besonders große Flut an Quellen vorhanden ist, kann es sinnvoll sein, bestimmte Quellen auch oder ausschließlich einzelnen Ereignissen zu hinterlegen, um den Überblick zu bewahren.
Sofern man Quellverweise hinterlegt, die man noch nicht selbst eingesehen hat, kann es sinnvoll sein, dies im Quellverweis (also in der unteren Hälfte im Quellfenster) zu vermerken. Hier findet sich auch eine Eingruppierung in Primärquelle, Sekundärquelle etc., und damit eine Einstufung der "Qualität" der Information. Ortssippenbücher und Familienbücher sind Sekundärquellen. Die originalen Kirchenbücher sind i.d.R. Primärquellen. Hat man die gesamte Quelle noch nicht einsehen können, kann auch hierzu ein Vermerk im Quellfenster angelegt werden, dann jedoch im oberen Bereich, da es für alle Quellverweise dieser Quelle gilt.
Vielfach nicht beachtet wird, dass Ages! auch ein quellorientiertes Arbeiten zulässt: Es ist möglich, eine Quelle zu öffnen, und systematisch alle Quellverweise zu dieser Quelle abzuarbeiten, statt jeweils eine Person herauszusuchen, und von dort aus den Quellverweis zu öffnen. Hat man eine Quelle geöffnet, kann man direkt von dort aus auch Personen zu ihr hinzufügen (grünes + neben der Liste der Quellverweise). Dabei werden dann entsprechende Quellverweise den Personen hinterlegt, und können direkt im Quellfenster bearbeitet werden.
Um wieder zum Thema "gesicherte Angaben" zurückzukehren: Die "Sicherheit", die man den so gewonnenen Informationen zubilligt ist sehr subjektiv, und neben anderen Dingen auch von der Erfahrung des Forschers geprägt. So können verschiedene Ortssippen-/Ortsfamilienbücher sehr unterschiedliche Qualität aufweisen. Nicht überall wird das gleiche Maß an penibler Vorarbeit an den Tag gelegt. Aber selbst bei den Kirchenbüchern, die man gemeinhin als Primärquelle - und somit als sicher - ansieht, hat sich bereits oft herausgestellt, dass die Daten so nicht stimmen können. So mancher Pastor hat es damit offenbar nicht so genau genommen.
Eine eigene Einstufung der Sicherheit ist insofern kaum produktiv - eine Bemerkung bei bekannter Unsicherheit hingegen sehr wohl. Bei bekannt "wackeligen" Daten, sollte man in einer Notiz erklären, woher die Unsicherheit rührt - und dies möglichst nachvollziehbar in Worten umschreiben.
Ich habe mir die Ausgangsfrage noch einmal durchgelesen. Eventuell geht es 'genial' nur darum, zu sehen, ob einer Person überhaupt bereits Quellen hinterlegt wurden. Dem Fall kann geholfen werden: dies kann man anhand des kleinen blauen Häkchens am Quellreiter erkennen.